Das gerade in der heutigen Zeit des großen Artensterbens, Fütterungsverbote für Wasservögel vermehrt in Kraft treten, ist nicht nur kontra produktiv, es hat für die Tiere verheerende Folgen.
Umweltfeindliche Gestaltung, sowie gravierende Eingriffe ins Ökosystem, nehmen den Wasservögeln Lebensraum und Nahrung. So ist z.B. der Rhein in der heutigen Zeit, so sau-ber wie noch nie. Wichtige Schwebstoffe fehlen und zu wenig Phosphat verhindert
ausreichenden Wasserpflanzenwuchs. Wasserpflanzen aber, sind die Nahrungsgrundlage
der vegetarisch lebenden Wasservögel, wozu auch der Höckerschwan gehört.
Der Mensch hat die ganze Welt nach seinen Bedürfnissen ausgerichtet, ohne Rücksicht auf andere Arten zu nehmen. Tiere aber, sind unsere Mitgeschöpfe und wir tragen die Verant-wortung, diesen Planeten mit ihnen in gegenseitigem Respekt, zu teilen.
Wir vom Schwanenschutz-Komitee finden ab Herbst an Hoch- und Oberrhein immer wieder halb verhungerte oder sehr unterernährte Schwäne vor, deren körperliche Kraft nicht ausreichte, zur Sommerzeit in die alljährliche Mauser zu kommen.
Diese Höckerschwäne weisen körperliche Merkmale wie folgt auf:
Nachdem die Tiere von uns zugefüttert werden, erholen sie sich sichtlich gut, kommen in und auch durch die Mauser.
Fütterungsverbot für Wasservögel - Die Folgen für die Tiere
Aus Gründen der Gewöhnung und Erfahrung suchen die Wasservögel die traditionellen
Futterplätze immer wieder auf. Das plötzliche Fehlen des Futters wird zwangsläufig katastrophale Folgen für die Tiere haben.
Hemmungslose Aggressionen im Zuge der innerartlichen Konkurrenz um irgendwelche
Nahrung, oder einsetzende Mangel- bzw. Unterernährung mit entsprechend weitrei-chenden Konsequenzen für die Tiere.
Erhebliche Störungen im Wohlbefinden der Vögel, deren Orientierungslosigkeit u.a. sind zweifelsfrei absehbare Folgen abrupter Verschließung gewohnter bzw. traditioneller
Futterquellen. Dass bei leerem Futterplatz alsbald ein Ausweichen und Wegziehen
erfolgen wird, ist wenig wahrscheinlich.
Eher ist mit hartnäckigem Ausharren der Vögel zu rechnen.Gerade solcher, zu ausgeprägtem Territorialverhalten neigender Tiere, wie Höckerschwäne.
Der Höckerschwan ist als Abkömmling verwilderter Parkschwäne einzustufen. Es handelt sich beim Höckerschwan um sekundär verwilderte Haustiere von gewissem Domes-tikationsgrad. Man kann
sagen, dass der Höckerschwan seit Jahrhunderten domes-tiziert ist.
In früheren Jahrhunderten waren in Europa, Himmel und Gewässer weiß von Höcker-schwänen. 1496 war die Themse mit ein- bis zweitausend Schwänen bestückt.
Beim Höckerschwan handelt es sich um langlebige Tiere, die eigene Lernerfahrungen
durchlaufen und demzufolge auch erreichbare Futterplätze lange im Gedächnis bewahren.
Vertraute Nahrungsquellen werden deshalb über Jahre hinweg beibehalten, auch saisonal
aus entfernt liegenden Gebieten immer wieder aufgesucht.
Das Verweilen am Platz in Erwartung doch noch an Nahrung zu gelangen kann dann bis
zu einem Zeitpunkt erfolgen, in dem es für das Überleben eines Individuums bereits zu spät ist, und es die Kraft zum aufsuchen anderer Nahrungsquellen nicht mehr besitzt.
Es bleibt also aus Tierschutzgründen unbedingt die Forderung zu erheben, den im Gebiet befindlichen Höckerschwänen und anderen Wasservögeln nicht die vertraute und essen-tielle Nahrung zu
entziehen.
Die Konsequenz des Erleidens von Hunger oder einer resultierenden Unterernährung ist
tierschützerisch nicht hinnehmbar, und verstösst gegen das deutsche Tierschutzgesetz.
Schwanenschutz Komitee e.V.