Das Weiß des Gefieders beim Höckerschwan entsteht weder durch Mangel an Pigmenten, noch durch einen Farbstoff, es beruht auf der besonderen Beschaffenheit der Federn.
Ihre außen harten Kiele umschließen einen schwammartigen, von Luft durchsetzten
Kern.
Das Licht bricht sich an dieser Luft, wird als weiß reflektiert und umhüllt den Höckerschwan mit einer Aura aus reinem, hellsten überirdischen weißen Glanz.
In Höckerschwangelegen gibt es neben Küken, die mit einem grauen Daunen schlüpfen, auch solche, die mit einem hell-beige Daunenkleid schlüpfen.
Die Füße der grau geschlüpften Küken, sind und bleiben dunkelgrau, hingegen sind und bleiben die Füße der hell-beige geschlüpften Küken fleischfarbend bis hell-braun-rose.
So ist ein Höckerschwan mit hell-braun-rose Füßen immer als ein Immutabilis-Mutant zu erkennen.
Bei den Immutabilis-Mutanten ist auch in Küken und Jungvogelalter die Schnabelfarbe
anders, als bei den dunkelgrau geschlüpften Schwanenküken.
Bei den Immutabilis-Mutanten ist die Schnabelfarbe hell-rose bis zum Einfärben ins Orange-rot, ab einem Alter von etwa 4 Jahren.
Bei den dunkel-grau geschlüpften Küken, ist die Schnabelfarbe dunkel-lila, bis zum Einfärben ins Orange-rot, ab einem Alter von etwa 4 Jahren.
Immutabilis bedeutet soviel wie unveränderlich, was darauf hinweist, dass die vom Schlupfan hell-beige weißen Tiere sich farblich nicht verändern.
Bei Schwanenpaaren bei denen ein Elternteil ein Immutabilis- Mutant ist, ist es durchaus möglich, dass kein Küken aus dem Gelege der Elterntiere, als Immutabilis- Mutant schlüpft.
So ist uns ein Schwanenpaar bekannt, die jährlich dunkel-grau geschlüpfte Kükenhaben,obwohl die Schwanenmutter ein Immutabilis- Mutant ist.
Bei einem anderen Schwanenpaar, bei dem der Schwanenvater ein Immutabilis ist, sind in jedem Gelege auch Immutabilis-Mutante vorhanden.
Nach unseren Erfahrungen, ist es möglich, dass die graugeschlüpften Jungtiere eines
Immutabilis-Mutanten die Gene zum Immutabilis in sich tragen, und bei einer Verpaarung mit einem gleichfalls grau geschlüpften Schwan, können aus dem Gelege ImmutabilisMutante schlüpfen.
Uns sind Immutabilis-Mutante mit blauer Augenfarbe bekannt. Der grau geschlüpfte Höckerschwan hingegen, hat in der Regel eine dunkelbraun bis schwarze Augenfarbe.
Schwäne besitzen dicht unter der Haut, oberhalb der Augen Salzdrüsen. Nach Aufnahme von salzhaltigem Wasser oder Futter, sondern die Salzdrüsen eine salzhaltige Flüssigkeit ab. Diese Flüssigkeit tritt aus den Nasenlöchern aus, und läuft
zur Schnabelspitze.
Durch Kopfschütteln wird sie vom Schwan entfernt.
Dank dieser Drüse, ist Schwänen der Aufenthalt am Meer möglich, und auch Salz aus z.B. Brot, schaden dem Höckerschwan nicht, da er das Salz ausscheidet.
Vorne an der Schnabelspitze, in dem schwarzgefärbten Bogen des Schnabelhorns, befinden sich Tastrezeptoren, die der Prüfung der Nahrung dienen.
Der Höckerschwan prüft über diese feinen Sensoren, jede Nahrung erst einmal ab, bevor er sie zu sich nimmt.
Wir konnten wiederholt beobachten, wie über diese Tastrezeptoren Froschlaich abgetastet und nicht gefressen wird, vom Höckerschwan. Das gleiche konnten wir mit Fischlaich, der an Wasserpflanzen hing, beobachten.
Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen unsere Beobachtungen. In Mägen von
Höckerschwänen wurde kein Frosch oder Fischlaich gefunden. ( Berglund, Gilham, Owen & Cadbury 1975 ).
Der Höckerschwan hat den ersten Teil seines Namens dem ausgeprägten schwarzen Höcker, direkt über seinem Schnabel zu verdanken.
Der kräftigere Nasenhöcker beim männlichen Höckerschwan ist ein sekundäres Geschlechtsmerkmal. Je praller und kräftiger der Höckerballen, je gefragter ist der männliche Schwan bei den Schwanendamen.
Ist der Höckerschwan in einem guten Nahrungszustand, ist der Höcker prall und fleischig. Bei sehr alten Schwänen bildet sich der Höckerballen zurück, die Lebenskraft schwindet.
Bei Unterernährten, geschwächten Tieren ist der Höcker geradezu verschrumpelt und
geschrumpft.
Weibchen und Jungschwäne haben in der Regel einen kleineren Höcker. Es gibt allerdings auch weibliche Tiere bei denen der Höcker stark ausgebildet ist. Allerdings bildet sich dieser in der Brutzeit bei den Weibchen, zurück.
Bei den Männchen schwillt der Höcker in der Paarungszeit geradezu prall an.
In Schwanenkolonien haben es die männlichen Höckerschwäne mit einem großen Höcker schwerer, da sie vermehrt von anderen Männchen angegriffen und verjagt werden.
Der Höckerschwan ist einer der schwersten Vögel, die fliegen können. Die Flügelspannweite kann bis zu 240 cm betragen.
Schon von weitem hört man das Rauschen ihres Flügelschlags. Die circa 24 Schwanzfedern setzt der Höckerschwan zur Flugsteuerung ein.
Mit einer Geschwindigkeit von über 60 km, kann er durch die Luft fliegen.
Er hat etwa 10 Hand- und 20 Armschwingen.
Der Höckerschwan braucht eine lange freie Startfläche, um sich in die Luft zu erheben. Durch schnellen Flügelschlag und treten über dem Wasser, erhebt er sich langsam in die Luft.
Er kann sehr hoch fliegen, und benutzt die Wasserstrasse als Leitlinie. Aber auch über Land sind fliegende Höckerschwäne zu beobachten.
Da der Höckerschwan seine Augen leicht seitlich angeordnet hat, sieht er Hindernisse erst unmittelbar.
Dabei können Hindernisse die der Mensch in die Fluglinie der Wasservögel baut, tödlich für die Tiere sein.
Oft fliegen Schwäne im Formationsflug, um an ihr Ziel zu kommen.
Wahrscheinlich ergeben sich aerodynamische Vorteile aus dem Formationsflug.
Schwanenschutz Komitee e.V. www.schwanenschutz-komitee.de