Schwanenschicksal Teil 2

In Schwanenschicksal Teil 1 wurde das Schicksal der Schwanenfamilie von Schwänin „ Samira", ihrem Mann, und den sechs Schwanenküken beschrieben.

Nun ist über ein Jahr vergangen und die Ereignisse, sowie weitere Schicksalsschläge der verbliebenen Schwanenfamilie, können dokumentiert werden.

Die Schwänin „Samira" zog also nach dem Tod ihres Mannes die sechs Schwanenküken auf unserem Pﬂegeteich erfolgreich groß.

Die sechs Küken wuchsen zu wunderschönen Jungschwänen heran. Samira war sehr stolz auf ihre Kinder.

Anfang Winter, nachdem Samira ihren Kindern das Fliegen beigebracht hatte, ﬂog sie vom Teich.

Unser Pﬂegeteich ist sehr groß und die Schwäne wildern sich nach ihrer Genesung selber aus, da der Teich unmittelbar am Rhein liegt.

Die Jungschwäne blieben noch eine ganze Weile. Dann, leider noch mitten in der Wasservogeljagdzeit, ﬂogen auch sie vom Teich. Die erste Zeit konnte ich sie noch begleiten, da sie sich noch ganz in der Nähe ihm Rhein aufhielten.

Nach einiger Zeit gesellten sie sich in eine Junggesellengruppe von Schwänen.

Die Jungschwäne in der Winteransammlung.

Nach der Jagdzeit auf Wasservögel, waren leider nur noch drei von den Jungschwänen am Leben.

Erschossene Jungschwäne, sowie zwei Blesshühner. Die Jäger töteten weiter..........

Samira fand ich in einer Winteransammlung von Schwänen wieder. Ich erkannte gleich ihre Ringnummer. Sie ﬂirtete heftig mit einem schönen Schwanenmann. Dieses Männchen hatte im Frühjahr seine Frau verloren. Sie starb an sechs Angelhaken im Hals. Die Haken hingen alle an einer Schnur, und rissen der Schwänin die Speiseröhre von innen auf. Wir mußten sie leider einschläfern lassen.

Samira kam mit diesem neuen Männchen im Frühjahr in ihr altes Revier zurück. Die Zwei bauten ein Nest, und Samira legte ihr Gelege hinein.

Nach kurzer Brutzeit, passierte der nächste Schicksalsschlag:

Alle Eier wurden, wie aus den meisten Schwanennestern in der Region, entwendet. Samira hat sicher um ihr Gelege gekämpft, dabei wurde auch ihr der rechte Flügel zerschlagen.

Ich fand sie traurig am Ufer stehend mit dem kaputten Flügel. Nun teilte sie das gleiche Schicksal, wie ihr Mann im vorigen Jahr.

Ich ﬁng sie ein, und brachte sie zum Tierarzt. Auch ihr Flügel wies einen Splitterbruch auf. „ Samira" musste eingeschläfert werden. Ein Schwan mit nur einem Flügel hat in freier Wildbahn keine Chance zum Überleben.

Einige Zeit später, nachdem ein neues Schwanenpaar das Revier besetzte, beobachteten wir, wie ein Angler am frühen Morgen vom Angelsteg aus, mit eingefahrener Angel zum Schlag nach dem neuen Schwanenmann ausholte.

Wir riefen laut und rannten zur Stelle. So konnten wir das Schlimmste verhindern. Was aber 6 Tage später diesem Schwanenmännchen furchtbares widerfuhr, könnt ihr in der nächsten Rubrik lesen.

So wird immer und immer wieder über menschliche Kälte und Grausamkeit ein Leben nach dem anderen ausgelöscht. Leben das gelebt werden will, und ein Recht darauf hat.

Schwanenschutz Komitee e.V.

www.schwanenschutz-komitee.de